Tapezieren für Anfänger: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein perfektes Ergebnis

von HausBlogRedaktion

Das Tapezieren von Wänden kann auf den ersten Blick kompliziert wirken, ist aber mit der richtigen Anleitung durchaus machbar. Es erfordert etwas Planung, Geduld und natürlich das passende Werkzeug. Hier zeigen wir, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen, um Ihre vier Wände in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Vorbereitung ist das A und O

Bevor mit dem Tapezieren begonnen wird, müssen die Wände vorbereitet werden. Alte Tapetenreste sollten vollständig entfernt werden. Am besten gelingt das mit einem Tapetenlöser und einem Spachtel. Der Tapetenlöser wird auf die Wand aufgetragen und wirkt ein paar Minuten ein, damit die Tapete durchweicht. Anschließend können die Tapetenreste mit einem Spachtel vorsichtig abgekratzt werden. Für hartnäckige Stellen eignet sich ein Tapeten-Igel, der die Oberfläche der Tapete leicht perforiert, damit der Tapetenlöser tiefer einziehen kann.

Danach müssen Löcher und Unebenheiten in der Wand verspachtelt werden. Glatte und saubere Oberflächen sind entscheidend für ein gutes Ergebnis. Anschließend empfiehlt es sich, die Wände mit Tiefengrund zu behandeln. Tiefengrund sorgt dafür, dass die Wand weniger saugfähig ist und der Kleister gleichmäßig haftet. Hierfür kann ein Pinsel oder eine Farbrolle verwendet werden. Achten Sie darauf, dass der Tiefengrund gut trocknet, bevor Sie mit dem Tapezieren beginnen. Zusätzlich sollte der Raum freigeräumt werden, um genügend Platz zum Arbeiten zu haben. Es empfiehlt sich, den Boden mit Malervlies oder einer Plane abzudecken, um ihn vor Kleister oder Farbresten zu schützen. Auch Steckdosen und Lichtschalter sollten vor dem Tapezieren abgeschraubt oder abgeklebt werden.

Werkzeug und Material

Zum Tapezieren wird eine Grundausstattung an Werkzeugen benötigt. Dazu gehören:

  • Tapetenmesser
  • Andrückspachtel oder Tapezierbürste
  • Wasserwaage
  • Zollstock oder Maßband
  • Kleistereimer oder Rührstab
  • Schneideschiene oder ein langes Lineal

Die Wahl der Tapete hängt von persönlichen Vorlieben ab. Vliestapeten sind besonders für Anfänger geeignet, da sie direkt an die eingekleisterte Wand angebracht werden können. Papiertapeten erfordern hingegen etwas mehr Geschick, da der Kleister erst auf die Tapete aufgetragen werden muss.

Schritt 1: Tapetenbahnen zuschneiden

Messen Sie die Höhe der Wand und schneiden Sie die Tapetenbahnen etwa 10 cm länger zu. Dieser Überstand wird später an der Decke und am Boden sauber abgeschnitten. Arbeiten Sie Bahn für Bahn und nummerieren Sie die zugeschnittenen Stücke, um den Überblick zu behalten. Dafür wird am besten ein scharfes Tapetenmesser verwendet, um saubere Kanten zu erzielen.

Schritt 2: Kleister auftragen

Wenn Sie sich für eine Papiertapete entschieden haben, tragen Sie den Kleister gleichmäßig auf die Rückseite der Tapete auf. Die Bahnen sollten einige Minuten einweichen, bevor sie an die Wand kommen. Bei Vliestapeten wird der Kleister direkt auf die Wand gestrichen. Achten Sie darauf, dass der Kleister für den jeweiligen Tapetentyp geeignet ist. Nutzen Sie einen Rührstab, um Klumpen im Kleister zu vermeiden, und tragen Sie ihn großzügig, aber gleichmäßig auf.

Schritt 3: Erste Bahnen anbringen

Starten Sie in einer Ecke des Raumes. Ziehen Sie mit der Wasserwaage eine senkrechte Linie an die Wand, um die erste Bahn exakt ausrichten zu können. Kleben Sie die Tapete von oben nach unten an die Wand und drücken Sie sie mit einer Tapezierbürste glatt. Arbeiten Sie von der Mitte nach außen, um Luftblasen zu vermeiden.

Tipp: Besonders bei gemusterten Tapeten sollte darauf geachtet werden, dass das Muster an der Decke bündig abschließt. Die nächste Tapetenbahn wird Stoß an Stoß zur ersten Bahn geklebt. Mit einem Andrückspachtel oder einer Nahtrolle können Sie die Übergänge glatt drücken. Kleine Fehler können dabei oft noch korrigiert werden, solange der Kleister feucht ist.

Herausforderungen meistern – Ecken, Fenster und Türen

Ecken richtig tapezieren kann eine Herausforderung sein. Hier ist Präzision gefragt. Schneiden Sie die Tapete so zu, dass sie in der Ecke überlappt. Die zweite Bahn sollte dann genau in der Ecke enden, um eine saubere Kante zu erzielen. Beim Tapezieren rund um Fenster und Türen arbeiten Sie am besten mit kleineren Stücken. Kleben Sie die Tapete zunächst bis an den Fensterrahmen und schneiden Sie den überstehenden Stoff mit einem scharfen Tapetenmesser ab. Für saubere Schnitte an Türrahmen und Steckdosen empfiehlt es sich, eine Schneideschiene zu verwenden. Markieren Sie zuvor die Bereiche, die ausgeschnitten werden müssen, um Fehler zu vermeiden.

Schritt 4: Überschüsse entfernen

Wenn die Tapete vollständig an der Wand angebracht ist, schneiden Sie die Überschüsse an der Decke und am Boden sauber ab. Hierfür eignet sich ein scharfes Tapetenmesser besonders gut. Arbeiten Sie dabei vorsichtig, um die Tapete nicht einzureißen.

Tipp: Verwenden Sie ein Lineal oder eine Metallkante als Führung, um die Schnitte noch präziser auszuführen. So können ausgefranste Ränder vermieden werden.

Schritt 5: Reinigung und Feinschliff

Wischen Sie den überschüssigen Kleister mit einem feuchten Tuch von der Tapete und den umliegenden Flächen ab. Prüfen Sie zum Schluss, ob alle Nähte fest sitzen, und bessern Sie bei Bedarf nach. Wer einmal den Dreh raus hat, merkt, dass Tapezieren weniger kompliziert ist, als es anfangs scheint. Probieren Sie es aus – das Ergebnis wird sich lohnen.

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