Spritzschutz für das Haus ohne Randstein: Methoden und Effizienz

von HausBlogRedaktion
kies als spritzschutz am haus

Ein Spritzschutz, auch Traufschutz oder Traufkante genannt, bewahrt den Sockel und die Fassade eines Hauses vor Verunreinigungen durch aufspritzendes Regenwasser. Oft besteht die Traufkante aus einem Kiesbett, das mit einem Randstein aus Beton eingefasst und damit sauber von der Rasenfläche und gepflasterten Wegen abgegrenzt ist. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, einen wirksamen Spritzschutz ohne Randstein um das Haus herum anzulegen. Wie das geht und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Was bewirkt ein Spritzschutz?

Trifft bei starken Regenfällen Wasser auf dem Rasen oder auf Pfützen auf versiegelten Flächen auf, besteht die Gefahr, dass der Sockel des Hauses oder die Fassade durch Spritzwasser verschmutzt. Zudem wird durch die aufspritzende Feuchtigkeit ein Wachstum von Moosen und Algen begünstigt. Schlimmstenfalls kommt es durch die Einwirkung stehenden Regenwassers auf den Sockel zu Feuchtigkeitsschäden an den Kellerwänden bis hin zur Schimmelbildung.

Unterspült Regenwasser langfristig das Fundament des Hauses, kann dies zu Problemen mit der Statik führen. Der Übergang zwischen dem unterirdischen Fundament des Hauses und einer verputzten Fassade ist ein besonders kritischer Bereich. Versickert das Regenwasser nicht ausreichend schnell, besteht die Gefahr, dass es im Putz der Fassade aufsteigt und langfristig Feuchtigkeitsschäden hervorruft.

haus mit spritzschutz

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Gegen diese Schäden beugt bis zu einem gewissen Grad ein weiter Dachüberstand vor, der das Regenwasser vom Haus abschirmt. Noch wirkungsvoller ist ein Nässe- und Spritzwasserschutz entlang der Hausmauern. Dieser ist zwingend notwendig bei Häusern mit Flachdächern und Dächern mit einem nur geringen Überstand. Der Traufschutz hält den Sockel, die Fassade und bodentiefe Fenster sowie Terrassentüren im Erdgeschoss sauber und trocken. Er verhindert neben Schäden durch Nässe im Mauerwerk häufige Reinigungen und Neuanstriche des Sockels.

Wirkungsweise eines Kiesbetts als Spritzwasserschutz

Eine bewährte Methode des Traufschutzes ist ein Bett aus Kieselsteinen, das in einer Breite von 30 bis 50 Zentimetern entlang der Hausmauer mindestens 15 bis 20 Zentimeter hoch aufgeschüttet wird. Dazu ist zunächst ein Graben auszuheben und mit einer Unkrautfolie gegen Bewuchs zu schützen. In den Graben ist ein leichtes Gefälle einzubauen, das das Sickerwasser vom Haus wegleitet.

Treffen die Regentropfen auf den Kies auf, wirbeln sie dabei keinen Schmutz auf. Das Wasser läuft durch die Steine hindurch ab. Unter der Kiesschicht liegt eine Schicht aus Sand, durch die das Regenwasser schnell ins tiefer liegende Erdreich versickert. Zur Gestaltung des Spritzschutzes stehen Kieselsteine in verschiedenen Körnungen und Steinarten in unterschiedlichen Farben zur Auswahl.

Wirkungsvollen Spritzschutz für das Haus ohne Randstein anlegen

Ein Kiesbett ist herkömmlicherweise mit einem Randstein wirkungsvoll gegen Bewuchs aus benachbarten Gartenflächen und gegen eindringendes, angestautes Regenwasser abgesichert. Lösungen ohne Randstein sind denkbar. Als Alternative zur Umrandung aus Beton kommt eine Einfassung des Kiesbetts mit größeren Steinen oder Baumstämmen in Betracht, die mit Holzöl oder Leinöl gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt sind. In naturnah angelegten Gärten ergibt sich damit ein harmonisches Bild.

Spritzschutz mit Gittern

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Spritzschutz mit Gittern

Ein Spritzschutz mit einer Gitterabdeckung sieht ordentlich aus und ist begehbar. Unter dem Gitter aus Metall liegt eine Rinne, die mit Sand und Kies aufgefüllt ist. Das Prinzip der Versickerung und Ableitung des Regenwassers verläuft nach dem gleichen Prinzip wie beim Traufschutz aus Kies. Das Gitter liegt auf einer Umrandung aus einem Material nach Wahl auf.

Die Traufkante mit einer Gitterabdeckung lässt sich in unterschiedlichen Abmessungen ausgestalten. Denkbar ist eine schmale Rinne zur Ableitung des Regenwassers. Optisch schön und zweckmäßig ist eine Kombination aus einem Kiesbett ohne Randstein und Gittern, die etwa vor bodentiefen Fenstern liegen. Die Fenster sind über die begehbaren Gitterflächen von außen gut erreichbar, was ihre Reinigung erleichtert.

Pflastersteine als Spritzschutz

Pflastersteine sind als Spritzschutz nur bedingt geeignet. Sie versiegeln die Fläche weitgehend, das Wasser läuft nur durch die Zwischenräume zwischen den Steinen ab. Eine Traufkante aus Pflastersteinen sollte man daher nur unter Dächern mit einem weiten Überstand bauen, die das Regenwasser bereits vom Sockel des Hauses abhalten.

Unter den Pflastersteinen ist eine Kiesschicht auszubringen, durch die das Wasser versickert. Ein Gefälle von zwei Prozent ist einzubauen, damit das Niederschlagswasser vom Haus weg fließt. Praktisch ist der einfach begehbare Spritzschutz aus Pflastersteinen vor einem Hauseingang oder als Gartenweg. Eine optisch ansprechende Alternative zu herkömmlichen grauen Pflastersteinen aus Beton sind Natursteine etwa aus Granit, Basalt oder Kalkstein.

pflastersteine verlegen

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Fehler vermeiden beim Anlegen eines Spritzschutzes ohne Randstein

  • Im Spritzschutz aus Kies sollten Steine einer Größe zwischen 16 und 50 Millimetern mindestens 15 bis 20 Zentimeter hoch aufgeschichtet sein, damit das Wasser ungehindert und schnell genug ablaufen kann. Andernfalls besteht bei Starkregen die Gefahr, dass sich das Wasser am Sockel staut.
  • Der Spritzschutz muss in einer Breite von mindestens 30 bis 50 Zentimetern angelegt sein. Andernfalls kommt es bei starken Regenfällen zur Verunreinigung der Fassade durch Spritzwasser, das die schmale Barriere überwindet.
  • Ein Spritzschutz ersetzt nicht die erforderliche Abdichtung des Mauerwerks gegen Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung.

Fazit

Ein Spritzschutz entlang der Hausmauer schützt den Sockel und die Fassade vor Verschmutzung, Moos- und Algenbildung sowie Feuchtigkeitsschäden. Neben dem bewährten Spritzschutz aus einer Kiesschicht mit Randstein gibt es noch weitere Möglichkeiten, das Haus vor Regenwasser zu schützen.

Eine Umrandung der Kiesschicht mit großen Steinen oder gegen Feuchtigkeit imprägnierte Baumstämme ist ebenso vorstellbar wie ein Spritzschutz aus einem Gitterrost, der über einer mit Kies befüllten Rinne verlegt ist. Pflastersteine aus Beton oder Naturstein sollten als Traufschutz nur bei einem weiten Dachüberstand verlegt werden. Auf ein leichtes Gefälle von zwei Prozent ist bei jeder Art von Spritzschutz zu achten, um das Niederschlagswasser vom Haus abzuleiten.

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