Win-win-win im Garten: Ein insektenfreundlicher Garten spart Geld und hilft dem Klima

von HausBlogRedaktion

Rund um die meisten Wohnhäuser herrscht seit Jahrzehnten fast das gleiche Bild vor: Die gepflasterte Terrasse grenzt an den akkurat gestutzten Fußballrasen, der wiederum von einer ebenso gepflegten Hecke eingerahmt wird.

Zwar finden auch Blumen und Sträucher hier noch ihren Platz – aber nur, wenn sie sich gut in das aufgeräumte Ensemble integrieren lassen. Im Hinblick auf Klima und Biodiversität, aber auch auf die anfallenden Kosten, raten Fachleute aber längst zu einem lebendigeren und stellenweise auch gerne etwas wilderen Garten.

Selbst der Wildwuchs will geplant sein

Natürlich würde kein Fachmann empfehlen, den Garten ab sofort einfach sich selbst zu überlassen. Denn dann würden sich vor allem unerwünschte Pflanzen durchsetzen und den Bereich für alle anderen Lebewesen wenig lebenswert machen – also auch für den Menschen. Für die wünschenswerte Biodiversität hingegen ist eine umfassende Planung unerlässlich. Neben dem verfügbaren Budget spielen die Standortbedingungen dabei eine wesentliche Rolle: Wie ist die Beschaffenheit des Untergrundes? Besteht im Garten ein Windschutz, etwa durch benachbarte Häuser oder große Bäume?

Klar ist auch, dass die Gestaltung eines lebendigen Gartens je nach Grundstücksgröße unterschiedlich aussieht.

  • Kleine Gärten (bis 100 Quadratmeter) eignen sich meistens für eine vertikale Begrünung, bei der man neben der Fläche also ebenso die Höhe ausnutzt. Blumentöpfe ersetzen dabei vielfach das flächige Pflanzenbeet. Und auch ein kompaktes Insektenhotel kann und sollte hier schon seinen Platz finden.
  • Mittelgroße Gärten (bis 300 Quadratmeter) bieten neben dem Platz für Gartenmöbel und dem Spielbereich für die Kinder bereits Möglichkeiten für verschiedene Vegetationsbereiche, etwa das Blumenbeet und die Kräuterschnecke. Kleine Wasserstellen sind für Gartenvögel und Insekten eine wichtige Unterstützung.
  • Große Gärten (ab 300 Quadratmetern) sind bereits für Wildblumenwiesen und Gehölzgruppen prädestiniert. Gerade hier schafft man durch unterschiedliche Biotopstrukturen ein Paradies für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Unstrittig bleibt weiterhin, dass sich vor allem die Bewohner des Hauses im angrenzenden Garten wohlfühlen sollten. Der Platz für Liegestuhl und Outdoor Spielzeug steht aber keineswegs in Konkurrenz zu einer lebendigen Natur, im Gegenteil: Beides ergänzt sich hervorragend. Schließlich gibt es kaum etwas Schöneres, als im Schatten eines Baumes zu relaxen, während man gleichzeitig die Schmetterlinge und Gartenvögel beobachtet.

Der klimafreundliche Wohlfühlbereich spart Geld und Arbeit

Keine Frage, gerade Kinder freuen sich über einen schönen Fußballrasen im Garten. Doch gerade an wärmeren Sommertagen profitieren Groß und Klein eher von größeren Gewächsen, die kühlenden Schatten bieten. Und das ist nicht nur ein Grund für Sträucher oder sogar Obstbäume: Zusätzlich sorgen sie für einen Wind- und Sichtschutz, bieten Nahrung für Bienen und vielen nützlichen Insekten ein Zuhause, zudem liefern sie oft auch schmackhafte Früchte. Dass der Garten trotzdem weniger Arbeit macht und auch der Wasserverbrauch signifikant sinkt, sind weitere Argumente für das lebendige Wachstum.

Gerade für Familien mit Kindern ist natürlich auch die Auswahl der Pflanzen von elementarer Bedeutung. Giftige Pflanzen sind hier natürlich tabu, trotzdem bleibt die Auswahl gewaltig. Neben verschiedenen Küchenkräutern können üppig wachsende Gemüsepflanzen wie Tomate, Paprika, Gurke oder Erbse für ein angenehmes Flair im Garten sorgen. Und auch bei den Blumen gibt es vom Krokus über den Lavendel und das Stiefmütterchen bis zur Sonnenblume monatelang ein breit gefächertes Angebot. Tipp: Wenn man den Garten im Familienrat plant, kann man die Kinder von Anfang an in die Pflege und Ernte mit einbeziehen. Das ist nicht nur lehrreich, sondern kann zudem richtig viel Spaß machen.

Übrigens: Sogar die Nachbarschaft profitiert von einem lebendigen Garten

Die Gesamtfläche aller deutschen Gärten beträgt rund 680.000 Hektar – und ist damit größer als alle Nationalparks zusammen. Schon heute können innerstädtische Gärten die Sommerhitze um bis zu 2° C reduzieren. Und es dank zusätzlicher Begrünung kein Hexenwerk, diesen Wert noch deutlich zu steigern. Schöner Nebeneffekt: Jeder Hektar Gartenfläche kann pro Jahr bis zu 5.000 Kilogramm CO² speichern. In diesem Sinne: Ab in den Garten!

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