Kiesewege: Schön, aber unpraktisch?

von HausBlogRedaktion
kiesweg

Kieswege bereichern naturnahe Gärten und tragen zum Schutz der Umwelt bei. Damit sie die Augen ihrer Betrachter optisch ansprechen, benötigen sie allerdings regelmäßige Fürsorge. Um die Pflegemaßnahmen in Grenzen zu halten, sollte bereits die Anlage eines Kieswegs gut geplant sein. Lohnt sich der Aufwand oder überwiegen die Nachteile?

Warum Kieswege überhaupt angelegt werden

Wege verbinden wesentliche Punkte auf Grundstücken oder in Gärten miteinander, unter anderem die Eingangspforte mit dem Haus, das Haus mit dem Carport oder mit dem Platz für die Abfallbehälter. Zum einen führen sie ihre Benutzer, damit diese nicht den Zierrasen oder die bepflanzten Flächen betreten. Zum anderen verhindern sie bei schlechtem Wetter nasse Füße. Sie bestehen aus speziell ausgesuchten Materialien, die im besten Fall so viel Grip aufweisen, dass niemand auf ihnen ausrutscht. Der Kiesweg ist hierfür ein anschauliches Beispiel.

Weitere Vorteile von Wegen aus Kies

Kieswege fügen sich in Gärten sehr harmonisch ein. Anders als Platten lassen sie sich in sanften Schwüngen anlegen. Hinsichtlich ihrer Längen und Breiten gibt es keinerlei Einschränkungen, weswegen sie sich als breite Hauptwege genauso eignen wie als schmale Nebenwege. Werden sie seitlich bepflanzt, wirken sie wie zufällig in die Natur eingebettet. Mithilfe der passenden Pflanzenauswahl kann ganzjährig ein naturnahes Gesamtbild entstehen, das kaum auf eine künstliche Anlage schließen lässt.

schöner weg aus kies

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Kieswege überstehen jede Witterung. Anders als Teerstraßen heizen sie im Sommer nicht allzu stark auf. Im Gegensatz zu Betonwegen zeigen sie nach den Winterfrösten keine Risse. Überschüssiges Regenwasser läuft selbst bei Starkregen schnell zwischen den Kieselsteinen ab und versickert im Erdboden, wo es die natürlichen Wasserspeicher wieder auffüllt. Wer die Wegeführung irgendwann ändern oder den Kiesweg ganz beseitigen möchte, nimmt ihn einfach wieder auf. Dafür ist kein großer Kraftaufwand erforderlich. Letztlich dienen Kieswege den unterschiedlichsten Insekten und Kleinstlebewesen als Lebensraum.

Überflüssig und unpraktisch? Nachteile von Kieswegen

Die meisten Menschen wünschen sich, dass ihre Wege ordentlich aussehen. Zum Säubern sollte keine aufwändige Pflege notwendig sein. Doch gerade Kieswege verkrauten schnell. Je nach gewählter Körnung der Kiesel lässt sich dem lästigen Grün entweder mit der Hacke beikommen oder man muss sich bücken und die Unkräuter mühselig einzeln heraus zupfen. Eine Alternative ist der Unkrautbrenner. Doch auch sein Einsatz erfordert Zeit. Das Auflaufen von Unkräutern aus dem Boden lässt sich bei der Wegeanlage durch das Auflegen von Vlies unterhalb der Kieselschicht eindämmen. Dennoch fallen von oben immer wieder organische Materialien wie Laub sowie Unkrautsamen auf die Steinchen.

Neue Unkräuter laufen auf. So kommt man nicht umhin, den Kiesweg von Zeit zu Zeit aufzufrischen. Das erfordert wiederum Zeit und Geld, wenngleich sich Kies im Vergleich zu anderen Baumaterialien günstig erwerben lässt. Seitlich benötigt der Kiesweg unbedingt eine Begrenzung, damit die Kiesel bei Starkregen nicht auswaschen und der Weg an Stabilität verliert. Die Einfassung verhindert außerdem, dass Gräser, Ausläufer von Stauden oder anderen Pflanzen in den Kies hineinwachsen. Je nach verwendetem Material benötigt auch die Randeinfassung Aufmerksamkeit. Sie kann verwittern, verkrauten oder verrutschen. Zeit und Ausdauer sind also gefragt.

So wird der Kiesweg angelegt

Grundsätzlich macht die Unterscheidung zwischen Kies und Splitt als Füllmaterial Sinn. Letzterer ist trittsicherer, weil er weniger verrutscht. Allerdings ist er scharfkantig, so dass man beim späteren Jäten besser Gartenhandschuhe trägt. Bevor es mit dem Wegebau losgeht, wird die Wegeführung geplant. Anschließend steckt man den Weg ab. Soll er Schwünge oder Auffächerungen erhalten, gelingt das am einfachsten mit einem ausgerollten Gartenschlauch. Ansonsten reichen für beide Seiten je eine Maurerschnur und Metallstäbe, die den Anfang und das Ende kennzeichnen. Die gespannte Schnur sollte den Boden nicht berühren und etwa drei Zentimeter Abstand zur Außenkante des Wegs aufweisen.

kies auf schubkarre

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Nun wird der Mutterboden ungefähr fünf Zentimeter tief abgetragen, lehmige Untergründe einen Zentimeter tiefer, da sie eine zusätzliche Drainage gegen Staunässe benötigen. Tipp: Die ausgehobene Muttererde sollte keinesfalls entsorgt werden. Sie lässt sich anderweitig zur Gartengestaltung verwenden. Soll der Kiesweg mit Platten eingefasst werden, sind die Ränder entsprechend tiefer auszuheben. Für eine Begrenzung aus Stahlband ist kein zusätzlicher Aushub erforderlich. Dieses wird noch vor dem eigentlichen Abtragen des Mutterbodens in die Erde getrieben. Jetzt wird der Untergrund eingeebnet und mit dem Rüttler oder dem Handstampfer verdichtet. Eine nochmalige Kontrolle mit der Wasserwaage und eventuelle Nachbesserungen verhindern, dass man später an einigen Stellen tiefer in den Kies einsinkt.

Noch vor dem Einsetzen der Begrenzung sollte Unkrautvlies auf der Fläche ausgelegt werden. Überstehende Reste des Textilmaterials lassen sich im Nachhinein mit der Schere abschneiden. Anschließend setzt man die Randeinfassung ein und richtet diese an der Maurerschnur aus. Wurde stattdessen ein Gartenschlauch zur Markierung des Wegs genutzt, kommt erneut die Wasserwaage zum Einsatz. Wichtig ist, nicht nur den oberen Rand auszutarieren, sondern auch die seitlichen Fugen zwischen den Platten ins Lot zu bringen und diese möglichst schmal zu halten. Im letzten Arbeitsschritt wird die Kiesschicht eingebracht und mit der Harke geglättet.

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